In unserer Praxis gehen wir davon aus, das jedes Verhalten einen Sinn hat. Es lohnt sich, bei Kindern zu erkennen, welches Gefühl dem Verhalten zugrunde liegt. Mögliche Folgen von Entwicklungsstörungen können z.B. sein, dass das Kind sich selbst nicht ausreichend spürt, weshalb sich die Bewegungsplanung und -steuerung, Kraftdosierung (Grobmotorik/Feinmotorik) nicht optimal entwickeln können. Das Kind könnte dadurch unsicher in seinen Handlungen und Bewegungen werden, sich selbst weniger zutrauen, Ängste oder aggressives Verhalten entwickeln. Um sich selbst wahrzunehmen und zu spüren, benötigt das Kind einen Großteil seiner Konzentration und Aufmerksamkeit und kann sich seiner äußeren Umwelt nicht voll und ganz widmen. Es wird durch diese Überforderung unruhig und unmotiviert, verliert in der Schule oder im Freundeskreis den Anschluss und reagiert mit Frustration oder Rückzug. Auch traumatische Erlebnisse, Unfälle, tiefgreifende Entwicklungsstörungen (Autismus), genetische Störungen beeinflussen die „normale“ Entwicklung und die Körperwahrnehmung beträchtlich.
Mögliche Inhalte/Ziele:
Ziele können hier nicht „aufgelistet“ werden. Es geht in erster Linie um das Entdecken ganz persönlicher Ressourcen, das Kind in seiner Ausdrucksweise zu verstehen und als bedeutsam zu betrachten. Hierbei kommen, immer unter einem beziehungs- und bindungsorientiertem Ansatz, verschiedenste therapeutische Mittel zum Einsatz: Spiel, handwerkliche Tätigkeiten, Musik, Tanz, Rollenspiele, Bewegungstherapie, Tiere, Tätigkeiten des alltäglichen Lebens, Gespräche. Im gemeinsamen Gespräch mit den sorgeberechtigten Angehörigen und dem Kind werden belastende Situationen besprochen, um in der Behandlung Handlungsalternativen oder eine Umweltanpassung zu erarbeiten, sodass ein zufriedenstellendes Miteinander in Familie, Schule/Kita und Freizeit möglich wird.
Mögliche Diagnosen, die eine ergotherapeutischen Behandlung bedürfen:
AHDS, ADS, Wahrnehmungsstörung, Entwicklungsverzögerung, Konzentrationsschwierigkeiten, Autismus, Schwierigkeiten in der Graphomotorik, Lese-und Rechtschreibstörung, Rechenstörung, Trauma, motorische, geistige oder emotionale Beeinträchtigungen.