Title Image

Psychologische Testdiagnostik

Psychologische Testdiagnostik

Wir als Therapiezentrum vertreten die Haltung, den Menschen störungsübergreifend und ressourcenorientiert zu begegnen. Nichtsdestotrotz blicken wir auf Grund der bestehenden Klassifikationssysteme (ICD 10 und DSM 5) defizitär und störungsspezifisch auf die Psyche des Menschen. Um für Gesundheit und Heilung zu sorgen, braucht es eine Integration beider Sichtweisen. Dieses drückt sich sowohl in unserer therapeutischen als auch diagnostischen Ausrichtung aus.

Da die Entwicklungsverläufe eines Kindes sehr individuell sind, bedarf es ausführlicher Informationen zu den Stärken und Schwächen in den unterschiedlichen Entwicklungsbereichen und Verhaltensmustern. Valide Informationen erhalten wir aus Testverfahren mit hohen psychologischen Gütekriterien, projektive Testverfahren, Fremd- und Selbstbeurteilungen in Form verschiedener Fragebögen und standardisierten Interviews. Darüber hinaus werden die Testverfahren genutzt, um psychische Störungsbilder genauer zu untersuchen.

Was man nicht annimmt, kann man nicht ändern.

C. G. Jung

Basisdiagnostik

Nach der Aufnahme durchläuft jedes Kind eine individuelle psychologische Diagnostikphase, die verschiedene Schwerpunkte umfassen kann:

Leistungsdiagnostik: Hierbei kommen standardisierte Intelligenztests und mehrdimensionale Entwicklungstests zum Einsatz, um verschiedene Aspekte der Intelligenz und entwicklungsbezogene Kompetenzen zu beurteilen.

Aufmerksamkeitsdiagnostik: Mit Hilfe computergestützter Verfahren und Paper-Pencil-Tests können im Einzel- und Gruppensetting verschiedene Dimension der Aufmerksamkeit gemessen werden.

Emotionale Basisdiagnostik: Ausgehend von der Selbsteinschätzung verschiedener Persönlichkeitseigenschaften und Fremdbeurteilungen von Verhaltensauffälligkeiten durch Eltern / Familienangehörige und Schule kann eine vertiefende Diagnostik hinsichtlich verschiedener Störungsbilder (z.B. Depression, Angst…) erfolgen.

Vertiefende Diagnostik

Zu der vertiefenden Testdiagnostik zählen einige weitere Bereiche:

Projektive Tests: Durch Zeichnungen oder Spielszenen kann der Mensch Gedanken und Gefühle zu sozialen Beziehungen darstellen, die im Gespräch schwer auszudrücken sind. Diese Art der Diagnostik lässt weniger quantitative als qualitative Aussagen zu.

Ressourcenorientierte Diagnostik: Verschiedene Fragebögen geben uns die Möglichkeit, gezielt auf persönliche und soziale Ressourcen zu blicken, die in Hinblick auf therapeutische Prozesse von Bedeutung sind.

Lese- und Rechtschreibstörung und Dyskalkulie: Anhand von klassen- und altersnormierter Rechtschreib- und Rechen-Tests wird ermittelt, ob eine Lese-Rechtschreib-Störung, Rechenstörung oder eine kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten vorliegt.

Tiefgreifende Entwicklungsstörungen: Zusätzlich verfügen wir über die Kompetenzen, tiefgreifende Entwicklungsstörungen zu überprüfen z.B. Autismus-Spektrum-Störungen.

Störung der visuellen Informationsverarbeitung: Mit Hilfe verschiedener Testinstrumente findet eine differenzierte Beurteilung der visuellen Wahrnehmung statt.

Psychomotorische Testdiagnostik: Im Rahmen der psychischen Entwicklung ist neben der kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung die motorische Entwicklung von Bedeutung, welche mit Hilfe verschiedener standardisierter Testinstrumente ausführlich gemessen wird.

Das Therapiezentrum Lichtblick als Teil der Flexiblen Jugendhilfe Hülquist arbeitet zudem in enger Kooperation mit einem Kinder- und Jugendpsychiater zusammen, da eine somatische Abklärung im Rahmen der Differentialdiagnostik unverzichtbar ist.